GRÜNE besuchten Evangelische Stiftung Neuerkerode

Söhnel: „Ein Ort zum Wohlfühlen“

Nico Söhnel, Kandidat der GRÜNEN für die Landtagswahl am 9. Oktober, und Holger Barkhau, Sprecher des Ortsverbandes Samtgemeinde Sickte der GRÜNEN, wurden bei einem Rundgang durch das Dorf Neuerkerode umfassend über die Einrichtung, ihre Möglichkeiten, aber auch über bestehende Hindernisse und Schwierigkeiten informiert. Tobias Henkel, der Vorstandsvorsitzende der Evangelischen Stiftung Neuerkerode (esn), Marcus Eckhoff (Geschäftsführer Neuerkeröder Wohnen und Betreuen GmbH) sowie Claudia Deichmann (Leiterin der Tagesförderung bei der Wohnen und Betreuen), erläuterten den umfassenden Ansatz ihrer Arbeit im Dorf Neuerkerode sowie in Wolfenbüttel und Braunschweig: Nicht abstrakte politische Zielsetzungen bildeten den Maßstab des Betreuungsangebotes, sondern die Wünsche, Fähigkeiten und Möglichkeiten der zu Betreuenden. „Inklusion ist ein gutes und erstrebenswertes Ziel“, erläuterte Tobias Henkel. „Aber nicht für jeden ist alles möglich und realistisch.“ Der Maßstab müsse sein, dass den betreuten Menschen mit Behinderung die Wohnform und die Beschäftigung ermöglicht werde, die zu ihren Bedürfnissen, Möglichkeiten und Fähigkeiten passten. Wer eigenständig außerhalb Neuerkerodes z.B. in Wolfenbüttel oder Braunschweig wohnen könne und möchte, erhalte die Gelegenheit dazu. Wer die Vertrautheit und Sicherheit der Einrichtung brauche, um sich wohl und zuhause zu fühlen, müsse auch diese Option wählen können. Gleiches gelte für den Bereich der Beschäftigung: „Für manche Betreuten kommen die Werkstätten für behinderte Menschen in Frage, während andere besser mit niedrigschwelligeren Angeboten im Rahmen der Tagesförderung zurechtkommen“, erläuterte Claudia Deichmann. So gebe es seit einiger Zeit das außerordentlich nachhaltige Projekt „Einfach Wasser“, bei dem Wasser mit und ohne Kohlensäure in Bügelflaschen von Menschen mit Behinderung unter Anleitung abgefüllt und in die Wohngruppen geliefert werde. Während des Besuchs überzeugten sich die Gäste von der wohlschmeckenden Qualität des Wassers und ließen sich die Anlage von den Mitarbeitenden erläutern.

Marcus Eckhoff erläuterte weiter gehende Perspektiven: „Inklusion bedeutet für uns nicht nur, dass Menschen mit Behinderung besser mit den Anforderungen des Alltags in Schulen, Arbeit und öffentlichem Leben zurechtkommen. Wir können uns ebenso vorstellen, die Einrichtung in Neuerkerode auch für andere Zielgruppen zu öffnen. Warum sollen Familien mit Kinder oder ältere Menschen nicht ihren Wohnraum in Neuerkerode haben? Warum sollen sich Firmen nicht auch auf dem Gelände Neuerkerodes niederlassen und gemeinsames Arbeiten von Menschen mit und ohne Behinderung ermöglichen?“

Die mangelnde Anerkennung des Berufes „Heilerziehungspfleger*in“ war ein weiteres Thema des Besuchs. Es sei unverständlich, weshalb trotz der enormen Belastung in der Coronazeit die Heilerziehungspfleger*innen im Gegensatz zu Gesundheits- und Krankenpfleger*innen und Altenpfleger*innen keinerlei Zulagen erhalten haben. „Der Beruf „Heilerziehungspfleger*in“ muss aufgewertet werden – in der gesellschaftlichen Anerkennung und natürlich auch finanziell“, forderte Tobias Henkel.

Nico Söhnel zeigte sich tief beeindruckt von der positiven Atmosphäre, die er bei dem Rundgang wahrgenommen hat: „Wenn der Umgang miteinander nur überall in unserer Gesellschaft so wertschätzend wie in Neuerkerode wäre, dann wäre vieles besser.“ Er versprach, sich als Landtagsabgeordneter für die Belange der Menschen mit Behinderung und der in diesem Bereich Arbeitenden einzusetzen.



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