GRÜNER Dialog zum Klimaschutz in Sickte

„Jeder kann zum Gelingen beitragen”

Darin waren sich die engagierten und diskussionsfreudigen Teilnehmer des gut besuchten GRÜNEN Dialogs im Dorfgemeinschaftshaus Sickte einig: “Der Klimawandel wird sich nur aufhalten lassen, wenn die Menschen ihr individuelles Verhalten klimafreundlich ausrichten und gleichzeitig die Politik die entsprechenden Rahmenbedingungen dafür schafft.”

Michael Fuder, Klimaschutzexperte und Geschäftsführer der Beratungsfirma merkWATT, gab in seinem Eingangsreferat viele Beispiele dafür, was getan werden kann, aber auch getan werden muss, um die Klimaschutzziele, die im Pariser Klimaschutzabkommen international vereinbart wurden, zu erreichen: “Um die Erderwärmung auf die gerade noch vertretbaren 2 Grad zu begrenzen, muss der Ausstoß von Klimagasen mindestens um 85 % vermindert werden. Das ist eine große Aufgabe. Leider sind wir in Deutschland bisher diesem Ziel trotz aller Beteuerungen und Bekundungen in den vergangenen Jahren nur wenig näher gekommen.”

Michael Fuder führte beispielhaft auf, wo Veränderungen im Alltagsverhalten zum Klimaschutz beitragen können: mehr das Fahrrad und Öffentliche Verkehrsmittel als das Auto nutzen, Fahrgemeinschaften bilden, regionale Produkte kaufen, Häuser und Wohnungen energetisch sanieren, Ökostrom produzieren und beziehen, in die Elektromobilität einsteigen, weniger Fleisch essen - es gebe viele Handlungsmöglichkeiten für jeden Einzelnen.

Die Politik müsse, so Fuder, die Rahmenbedingungen für klimafreundliches Alltagsverhalten schaffen. Dies beginne bei der Steuergesetzgebung, betreffe die Wohnungsbauförderung und die Verkehrspolitik und erstrecke sich bis hin zur Energiepolitik. Die Nutzung fossiler Energien wie Kohle, Erdöl und Erdgas müsse reduziert bzw. beendet werden, die regenerativen Energien sollten zielgenau ausgebaut und gefördert werden. “Der Landkreis Wolfenbüttel ist weit vorne beim Klimaschutz”, betonte der Referent. Er informierte über die Konzepte der regionalen Marktplätze, die Bemühungen um ein klimafreundliches Verkehrskonzept, die Initiativen zur Einführung eines Sozial- und eines preisgünstigen Mobiltickets, die Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs, den geplanten Ausbau des Radwegenetzes und die Entwicklung verschiedener Mobilitätskonzepte. Auf jeder politischen Ebene, von den Gemeinden bei der Aufstellung klimafreundlicher Bebauungspläne bis hin zur Bundes- und Europapolitik mit der Schaffung von gesetzlichen Rahmenbedingungen, gelte es, den Klimaschutz zu fördern und die Lebensgrundlagen der Menschheit zu erhalten. Der Anstieg des Meeresspiegels und die katastrophalen Hurrikans in der Karibik, aber auch die erhöhten Durchschnittstemperaturen und folgenreichen Unwetter in Mitteleuropa seien deutliche Anzeichen dafür, dass nicht weitere Zeit verloren gehen dürfe.

In der Diskussion, an der sich auch die Landtagskandidaten von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Pieter Welge, und der SPD, Dunja Kreiser, beteiligten, bestand Einigkeit dahingehend, dass die gesamte Gesellschaft vor großen Aufgaben steht. Die GRÜNEN sehen es als ihre Aufgabe an, auf allen politischen Ebenen den Klimaschutz als eine der wichtigsten gesellschaftlichen Ziele zu verankern. Dies gelte auch für die anstehenden Koalitionsverhandlungen im Bund und für die Landtagswahl in Niedersachsen. “Die Politik muss es leicht machen klimafreundlich zu leben”, darauf konnten sich die Teilnehmer zum Schluss des lebhaften GRÜNEN Dialogs verständigen.

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