Sickter Grüne zum Windpark Ahlum-Dettum

Verantwortung für den Klimaschutz übernehmen

Der Samtgemeindeverband von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in der Samtgemeinde Sickte begrüßt eine Ausweisung der Fläche zwischen Ahlum und Dettum als Vorranggebiet für die Windenergienutzung: „Wir freuen uns über die einhellige Zustimmung des Dettumer Gemeinderates und die positive Mehrheitsentscheidung des Samtgemeinderates Sickte. Bedauerlich ist, dass im Sickter Gemeinderat nur die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN das Vorhaben befürwortet hat. Der Gemeinderat ist damit seine gesamtgesellschaftlichen Verantwortung nicht gerecht geworden“, erklärt der Pressesprecher Holger Barkhau in einer Stellungnahme.

Holger Barkhau führt weiter aus: „Die Menschheit steht heute vor einer der größten Herausforderungen seit ihrem Bestehen. Es geht um die Frage, ob es uns gelingt, die Grundlagen des Lebens auf unserem Planeten zu erhalten und den Anstieg der globalen Temperatur auf maximal zwei Grad Celsius zu begrenzen. Gelingt es uns, den Anstieg des Meeresspiegels so zu begrenzen, dass nicht Millionen von Menschen in Meeresnähe ihrer Lebensgrundlagen beraubt werden? Gelingt es uns, Unwetter, Dürren und Stürme in Schach zu halten? Gelingt es uns, durch den Klimawandel verursachte Hungersnöte und Wassermangel erfolgreich zu verhindern?

Wir alle sind mitverantwortlich dafür, die Grundlagen unseres Lebens zu erhalten. Die Menschheit muss den Verbrauch an Kohlenstoffdioxid entscheidend verringern, um den Treibhauseffekt zu begrenzen. Die Bundesregierung hat daher in ihrem Energiekonzept vom 28. September 2010 die Zielsetzung beschlossen, den Ausstoß von Treibhausgasen auf der Basis von 1990 bis 2050 um mindestens 80 v.H zu senken.

Der Großraum Braunschweig hat sich ebenso wie der Landkreis Wolfenbüttel das Leitbild einer klimaneutralen 100 %-Erneuerbaren-Energie-Region im Jahr 2050 zum Ziel gesetzt. Der Kreistag Wolfenbüttel hat am 17.12.2012 einstimmig über alle Fraktionen hinweg ein Klimaschutzkonzept für den Landkreis Wolfenbüttel verabschiedet. Das Konzept beschreibt, was erforderlich ist, um dieses Ziel bis zum Jahr 2050 zu realisieren: Wir müssen 90 % des Energieverbrauchs reduzieren, die Fläche für Solarwärmeanlagen soll um das 15fache gesteigert, die Fläche für Solarstromanlagen soll um das 5fache vergrößert werden. Für Windkraftanlagen schließlich benötigen wir die 6fache Fläche gegenüber heute. Bei der jetzt geplanten Änderung des Regionalen Raumordnungsprogrammes geht es um einen ersten Schritt – ungefähr eine Verdopplung des bisherigen Windenergieproduktion. Um die geplanten Ziele zu erreichen, müssen Kriterien angelegt werden, die auch erfüllbar sind. Bei einer Vergrößerung des Abstandes der Windparks zur Wohnbebauung könnte bereits dieser erste Schritt nicht realisiert werden. Im Sinne der großen Zukunftsherausforderungen halten wir es daher für notwendig, auch Nachteile im Landschaftsbild durch den Umstieg auf Erneuerbare Energien in Kauf zu nehmen.

Der Samtgemeindeverband Sickte von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN begrüßt das transparente und bürgerfreundliche Verfahren des Zweckverbandes Großraum Braunschweig. Für alle potentiellen Vorranggebiete wurden die gleichen Kriterien angelegt. Jede Region hat aufgrund des systematischen Vorgehens ihren angemessenen Anteil an der Energiewende zu stemmen und dafür Verantwortung zu übernehmen. Das sollte in der Samtgemeinde Sickte genauso gelten wie überall in der Bundesrepublik. Der Gemeinderat Sickte ist mit seinem ablehnenden Beschluss dieser Verantwortung leider nicht gerecht geworden. Hier wurde nach dem (abgewandelten) St. Florians-Prinzip entschieden: Heiliger St. Florian, lass mich in Ruh´, lass andere ran!“

Holger Barkhau, Pressesprecher



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